In Zukunft integrierte Versorgung

Wir alle werden immer älter, dadurch verändern sich die gesundheitspolitischen Herausforderungen. Mehrfacherkrankungen und chronische Leiden werden zunehmen, Spitalaufenthalte durch den medizinischen Fortschritt kürzer. Die Kosten nehmen zu, den Überblick über all die Behandlungen hat wahrscheinlich niemand mehr. Der Patient, der eigentlich im Zentrum steht, schon gar nicht. In der Welt der maximalen Möglichkeiten in der Medizin, ist seine optimale Behandlung vergessen gegangen.

Integrierte Versorgung wird kommen

Das tönt vielleicht etwas negativ, aber um diese Herausforderungen zu meistern, bin ich überzeugt, dass die Zukunft in der integrierten Versorgung liegt. Das ist ein Netz von Spezialisten, Hausärzten, stationären Angeboten und Spitex, die eng zusammenarbeiten. Das verbesserte Zusammenspiel verschiedener Akteure, unterstützt durch elektronische Errungenschaften, sind vielleicht ein Rezept für die Zukunft. Überschneidungen, Fehl- und Überbehandlungen könnten vermieden, somit auch die Kosten gesenkt werden.

Aufgrund der Bevölkerungsentwicklung werden chronisch und mehrfach erkrankte, komplexe Patienten zunehmen. Neben medizinischen, pflegerischen und therapeutischen Leistungen brauchen sie oft auch psychosoziale oder juristische Unterstützung. Umso wichtiger ist es, die einzelnen Schritte aufeinander abzustimmen. Die Patienten und ihre Angehörigen konsequent auf Augenhöhe in die Behandlung und Betreuung einbeziehen, ist nicht einfach und stellt hohe Anforderungen an die Fachpersonen. Zum Glück gibt es auch zahlreiche Angebote von Freiwilligen, die hier zusätzlich unterstützen.

Ich denke, immer wichtiger als Vertrauenspersonen werden die Mitarbeitenden der Spitex, da sie die Menschen und ihr Umfeld kennen und zuhause besuchen. Die Nähe schafft ein einzigartiges Vertrauen. Wir alle wünschen uns, möglichst zuhause betreut zu werden. Mit diesem «ambulant vor stationär»-Ansatz können massiv Kosten gespart werden, beispielsweise nach Operationen.

Vielleicht ist die engagierte Spitex, welche als Partnerin der Gemeinde, die Koordinatorin der Behandlungen übernimmt, der Dreh- und Angelpunkt in der integrierten Versorgung? Das verlangt gut ausgebildete, engagierte Mitarbeitende, welche auf allen Ebenen ein gutes Verständnis für den Menschen haben. Ich bin überzeugt, dass die Spitex die Herausforderungen der Zukunft, egal wie sie auch immer ausfällt, meistern wird. Suhr hat mit der Integration der Spitex ins Altersheim einen grossen Schritt Richtung integrierte Versorgung gemacht.

Der Mensch soll im Mittelpunkt der Behandlung stehen und eine optimale, nicht die maximale, gut koordinierte, bezahlbare medizinische Versorgung erhalten.

Dafür setze ich mich als Nationalratskandidatin der FDP und als Mitglied des Gesundheitsausschuss der FDP Aargau ein.