Handbremse anziehen

Handbremse anziehen

 

Die finanzielle Lage von Suhr ist angespannt. Die Steuerkraft muss unbedingt erhöht werden. Der Gemeinderat ist nicht untätig und versucht mit diversen Massnahmen, die Attraktivität von Suhr als

 

 

Wohngemeinde zu steigern, dies um zusätzliche Einwohner und vor allem «gute» Steuerzahler zu gewinnen. Denken wir an die zukunftsgerichteten Investitionen in Kindertagesstätten, in eine moderne Schulinfrastruktur oder an gute Verkehrsanbindungen mit Bahn und Bus. Dem ist leider entgegen zu halten, dass Suhr nach wie vor im Verkehr erstickt. Der Kanton bietet kurz und mittelfristig aber keine Lösung für das Stauproblem. Industrie und Gewerbe sind in ihrer Erreichbarkeit massiv eingeschränkt und verlieren Kunden. Der eine oder andere Betrieb überlegt sich deswegen sogar, alternative Standorte zu suchen.

 

Die Rechnung 2016 malt uns leider ein düsteres Bild. Die seit langem erwarteten positiven Effekte blieben weiterhin aus. Der Gesamtertrag ist gegenüber dem Vorjahr respektive auch gegenüber dem Budget massiv zurückgegangen. Die für 2016 budgetierten, nötigen Gelder für Investitionen konnten nicht generiert werden. Dass der Gesamtaufwand innerhalb eines tolerierbaren Rahmens im Bereich des Budgets gehalten werden konnte, ist nur ein kleiner Trost. Auch deshalb, weil gewisse Positionen beunruhigende Steigerungen aufweisen. In einer Phase mit sinkenden Einnahmen darf das Heil nicht alleine in Steuererhöhungen gesucht werden. Wenn weniger Geld zur Verfügung steht, muss auch weniger ausgegeben werden. Es ist an der Zeit, die Handbremse zu ziehen. Die durch die Gemeinde beinflussbaren Ausgaben sind zu hinterfragen und eine Verzichtsplanung ist aufzustellen. Wenn die Finanzkraft fehlt, darf nicht weiter auf grossem Fusse gelebt werden. Verzichten ist nicht einfach und tut meist weh. Es ist daher davon auszugehen, neuer Finanzausgleich hin oder her, dass wie so oft das Heil mit einer Steuererhöhung gesucht wird. Einer solchen Aktion darf nur zugestimmt werden, wenn auch auf der Ausgabenseite klare Massnahmen ergriffen werden.