Gemeinderäte müssen Farbe bekennen

Der Suhrer Gemeinderat hat die Gesamterneuerungswahlen für die Amtsperiode 2022/2025 auf den 26. September 2021 festgelegt. Langsam aber sicher ist es für die einzelnen Parteien und Gruppierungen Zeit für die Suche von geeigneten Kandidateninnen und Kandidaten. Erstmals werden wir im Aargau keine Schulpfleger mehr wählen. Neu wird ein Gemeinderat für die Schule zuständig sein. Zumindest anfangs wird sicher eine stärkere Belastung für den zuständigen Gemeinderat die Folge sein.

Suhr ist in den letzten Jahren gewachsen und wird weiterhin wachsen. Die Belastung für die einzelnen Gemeinderäte und den Gemeindepräsidenten steigt dadurch wohl oder übel ebenfalls. Und mit Covid-19 ist leider eine weitere, belastende Komponente dazu gekommen, die nicht nur in Suhr unterschätzt wurde. In dieser Situation ist es wichtig, dass nur Kandidaten zu Wahlen antreten, die auch wirklich Zeit für dieses Amt haben. Für die FDP ist auch fraglich, ob neben dem Beruf verschiedene Ämter wie Grossrat und Gemeinderat heutzutage noch gleichzeitig seriös ausgeübt werden können. Die Aargauer Zeitung hat dazu ja bereits schon die Frage an Grossrat Thomas Baumann gestellt, ob er genügend Zeit für beide Ämter neben seiner Arbeit auf dem Galeggenhof und dem Naturama hat.

Selbstverständlich muss jeder Gemeinderat selber entscheiden wie er die zeitliche Belastung einschätzt. Die FDP erwartet eine klare Aussage dazu.

Mit dem Bekenntnis zur Eigenständigkeit hat das Suhrer Stimmvolk Fakten geschaffen, die nun den ganzen Einsatz der Behördenmitglieder erfordert. Einfach zur früheren Tagesordnung übergehen ist keine Lösung, dies weil sonst die Finanzen wirklich aus dem Ruder laufen. Im letzten Suhrplus hat die FDP die Frage von Analyse, ausgiebiger Diskussion und Zielsetzung aufgeworfen, leider aber bisher nichts dazu gehört – vielleicht ist ja etwas in Vorbereitung?