Der Spielraum wird kleiner

Der Verkehr und die Finanzen sind die zwei hauptsächlichen Themen die uns, aber auch alle anderen Gemeinden im Bezirk Aarau in den nächsten Jahren stark beschäftigen werden.

Nach der WSB-Verlegung haben wir Suhrer weiterhin Verkehrsprobleme. «Der Stau von Suhr verhindert Buslinie» titelte die Aargauer Zeitung. Eine bedenkliche Situation, wenn vom Bahnhof Richtung Spittel keine Buslinie eingerichtet werden kann, weil vor lauter Stau schlicht und einfach kein vernünftiger Fahrplan eingehalten werden könnte.

Früher wurde in Suhr gebaut was das Zeug hält. Dann war Gränichen an der Reihe, dann Teufenthal und jetzt wird in Unter- und Oberkulm enorm gebaut. Da nicht in gleichem Masse Arbeitsplätze vor Ort entstehen, ist ein zunehmender Pendlerverkehr die Folge. Jahr für Jahr nimmt der Verkehr von und ins Wynental zu und Suhr muss die Folgen mittragen. Um nicht vollends im Verkehr zu ersticken, wird die gesamte Region nicht umhin kommen Entlastungsstrassen zu bauen. Dies nur schon, weil die Bevölkerung und der Verkehr auch auf der Strasse steigt. Für Suhr ist darum die rasche Realisierung der Ostumfahrung nötig.

Mit einer steigenden Einwohnerzahl wird auch in Suhr gerechnet. Eine verdichtete Bauweise macht dies möglich. Dies wirkt sich dann wiederum bei den Gemeindefinanzen aus, sei es durch zusätzliche Schulräume, durch einen Ausbau der Verwaltung oder durch steigende Kosten im Sozialbereich. Dazu kommen allgemein steigende Kosten, z.B. im Spital- und Pflegebereich, die der Kanton auf die Gemeinden abzuwälzen versucht.

Wohl oder übel müssen wir feststellen, dass wir in Zukunft mit dem immer kleineren Teil, der überhaupt vor Ort finanziell beeinflusst werden kann, sorgsamer umgehen müssen. Notwendiges ist klar von Wünschbarem zu trennen und Alternativen oder Varianten sind immer zu prüfen. Nur so werden wir uns einen kleinen Spielraum beibehalten und uns auch vom Wünschbaren etwas leisten können.

Die Gemeindeversammlung steht vor der Türe und damit die nächsten sehr hohen Investitionskosten die dann wieder laufende Betriebskosten verursachen. Sie liebe Suhrerinnen und Suhrer werden aufgerufen mitzuentscheiden, ob die Investitionen und das Gemeindebudget in der traktandierten Form und Höhe wirklich überall notwendig sind, ob Alternativen geprüft wurden und ob wir uns etwas Wünschbares leisten wollen. Die FDP Suhr wird die Traktanden vorgängig an der Mitgliederversammlung besprechen und die Standpunkte klar kommunizieren.