Quartierentwicklung für Alle

Die Gemeinde verfolgt seit Jahren eine Vorwärtsstrategie mit investieren in WSB-Verlegung, neue Kindergärten und Schulhäuser oder familienergänzende Tagesstrukturen. Nun beginnen wir, die Früchte dieser Investitionen zu ernten.

Durch die WSB-Verlegung kommt rund um den Bahnhof Bewegung in alte Industriebrachen, Wohnungen und Gewerberäume werden gebaut und neue Steuerzahler werden sich in Suhr ansiedeln. Auch unsere Schule ist attraktiv und die Tagesstrukturen verlaufen erfolgreich, eine Kostenevaluation steht aber noch an.

Für die FDP ist jedoch längst nicht überall eitel Sonnenschein. Die finanziellen Aussichten im Sozial- und Gesundheitsbereich sind nicht rosig, im Gegenteil. Im Weiteren zeigen einzelne Suhrer Quartiere einen Abwärtstrend mit zunehmend hohem Anteil an Ausländern, Geringverdienern und Sozialhilfebezügern, niedrigem Steuerertrag und ungenügenden Wohnstandards. So darf es nicht weiter gehen. Der Gemeinderat schaut diesen Entwicklungen nicht passiv zu. Er steht seit einigen Jahren in Kontakt mit verschiedenen Grundeigentümern. Endlich geht es etwas voran: Im Frohdörfli wird nächstes Jahr eine Kita eingerichtet. Auch ist vorgesehen, zusammen mit der Quartierbevölkerung einen Begegnungs- und Wasserspielplatz zu bauen. Beim Asylzentrum an der Südallee wird ein Spielplatz zusammen mit Asylsuchenden erstellt. Über Schlüsselpersonen wird zudem vermehrt mit zuziehenden Ausländerinnen und Ausländern Kontakt gesucht.

Mit einem Quartierentwicklungsprojekt will der Gemeinderat weiter in diese Richtung gehen. Dabei darf nicht von oben herab verordnet oder einfach viel Steuergeld ausgeschüttet werden. Vielmehr müssen auch die Ressourcen und Interessen der Bevölkerung zur Geltung kommen. So sollen sich gute Rahmenbedingungen sowie sachliche und finanzielle Unterstützung seitens der Gemeinde mit dem freiwilligen Engagement der Bevölkerung ergänzen. Auch Arbeitgeber und Vereine müssen einbezogen werden.

Für die FDP geht dies in die richtige Richtung. Es kann aber nicht sein, dass nur einzelne Quartiere oder Bevölkerungsgruppen von einer Weiterentwicklung etwas haben, die ganze Gemeinde muss gestärkt werden. Auch Sozialhilfe- oder IV-Bezüger haben Ressourcen, die im Sinne von «Geben und Nehmen» für die Gemeinschaft eingesetzt werden sollten. Dies trägt zur Integration in die Gesellschaft, zu mehr Selbstverantwortung und Lebensqualität sowie gegenseitigem Verständnis bei.

Der Kreditantrag für das Pilotprojekt wird im 2015 der Gemeindeversammlung vorgelegt. Sie, liebe Suhrerinnen und Suhrer sind eingeladen, sich in den Infoforen im Laufe des nächsten Jahres einzubringen und das Pilotprojekt mitzugestalten. (Daniel Rüetschi, Gemeinderat)